Chronik - oberrother
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Krieger und Soldatenverein
"Leiden zu lindern, Wunden zu heilen,
aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen,
bedeutet Abkehr von Haß, bedeutet Hinkehr zur Liebe,
und unsere Welt hat die Liebe nötig."
(Paul Löbe)
Die ersten Krieger- und Veteranenvereine wurden zum größten teil im 19. Jahrhundert gegründet. Sie setzten sich zum Ziel, sowohl Soldaten, die im Krieg gekämpft hatten, wie auch solche, die ihren Militärdienst ableisteten, in der Gemeinschaft eines Vereins zusammenzufassen. Personen, deren Ruf nicht einwandfrei war und die sich Staat und Kirche gegenüber feindselig zeigten, nahm man nicht auf. Man fühlte sich dazu verpflichtet, Hilfsbedürftige Mitglieder zu unterstützen, verstorbene Vereinsmitglieder unentgeltlich zu bestatten und alljährlich der gefallenen und verstorbenen Mitglieder zu gedenken.
Was Oberroth betrifft, so scheint die Gründung des Krieger und Soldatenvereins recht spät erfolgt zu sein. Jedenfalls ist in der Festschrift des Krieger- und Soldatenvereins „Arnbach
1872“ davon die Rede , dass 1872 zwanzig Brüder aus Oberroth dem Verein in Arnbach angehörten. Erst aus dem Jahr 1921 haben wir die erste Kunde von einem eigenen Verein in Oberroth. Denn damals wurde die Fahne, die auch heute noch den Verein repräsentiert, geweiht. Sie trägt auf einer Seite den Spruch: „Alle Zeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit“. Im gleichen Jahr wurden nach dem Entwurf des bekannten Malers Prof. Stockmann das Kriegerdenkmal errichtet. Dieses ist alljährlich m Volkstauertag, nach einem feierlichen Gottesdienst, Ziel eines festlichen Zuges vieler Oberrother, der vom Verein veranstaltet wird. In einer kurzen Ansprache und einem Gebet wird dabei aller Oberrother gerdacht, die in den beiden Weltkriegen gefallen beziehungsweise vermisst sind, sowie aller Opfer von Gewaltherrschaft und Terrorismus.
Dieses Gedenken ist aber zugleich eindringlicher Appell an uns alle, es nie mehr zu Kämpfen und Kriegen kommen zu lassen und sich aktiv für den Frieden einzusetzen. So gesehen hat der Krieger und Soldatenverein auch heute noch seine Berechtigung.
Festumzug in Puchschlagen
